26.02.2011

Fiktive Karten: Gullivers Reisen

Ich wollte eine Landkarte für meinen Nana + Paul / Schöne Katze + Kleiner Hase-Roman zeichnen und bin dann mangels Inspiration ein wenig durchs Internet gesurft. Dabei bin ich auf einige sehr schöne oder interessante fiktive Karten gestoßen, die ich hier in loser Folge vorstellen möchte.


Zu den älteren fiktiven Karten, die ich gefunden habe gehören die aus Gullivers Reisen. Das Buch erschien 1726 und trägt eigentlich den Titel: Travels into Several Remote Nations of the World in Four Parts By Lemuel Gulliver, first a Surgeon, and then a Captain of Several Ships.
Bekanntlich geht es in den Gullivergeschichten um einen Ich-Erzähler, der mehrfach schiffbrüchig auf bislang unentdeckten Inseln fremdartige Wesen trifft, deren Gesellschaften in satirischem Kontrast zum England des 18. Jahrhunderts beschrieben werden.
Bekannt ist die Episode auf Liliput, der Insel der kleinen Menschen, die Krieg darüber führen, ob man ein gekochtes Ei auf der spitzen oder auf der stumpfen Seite aufschlagen sollte. 


Später strandet Gulliver auf der Insel der Houyhnhnms, die man hier links sieht. Die Houyhnhnms sind edle, weise, sprechende und wahrhaft vernünftige Pferde, die sich degenerierte Menschen als Haustiere halten, die sogenannten Yahoos. Nachdem Gulliver nach hause zurückgekehrt ist, erträgt er die Anwesenheit von Menschen nicht mehr und verbringt seine Zeit lieber mit seinen Pferden.




Diese zweite Karte zeigt Brobdingnag, das Land der Riesen. Offenbar handelt es sich um einen bis heute noch nicht wiederentdeckten Teil Nordamerikas. Im Land der Riesen will der Zwerg des Königs, der bisher der kleinste am Hofe war, Gulliver aus Eifersucht in einer Schüssel Creme ersäufen, was ihm nicht gelingt. Bemerkenswert ist auch der Name eines Mädchens, mit dem sich Gulliver anfreundet: Glumdalclitch.


Die Karten sind eigentlich nicht sehr spektakulär und man fragt sich, warum sie in das Buch aufgenommen wurden. Vermutlich sollen sie die Illusion des Authentischen erzeugen und den Wahrheitsgehalt des Berichtes unterstreichen. Zu Swifts Zeiten konnte das wohl noch funktionieren, denn man kannte zwar schon eine Menge von der Welt, aber eben nicht alles. Heute zeigt uns Google Earth jeden Fleck der Erde und wir wissen: Da wo Brobdingnag sein soll, spielen nur ein paar Seehunde im Pazifik.


Bildquelle: Wikipedia Houyhnhnm Brobdingnag



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