29.10.2013

Weltenimport 5: Griechische Sagen




Ein interessantes Phänomen: Amerikanischen Autoren importieren Erzählwelten aus Europa und Asien nach Amerika, um sie ihren Lesern buchstäblich "näher" zu bringen.




Percy Jackson

Rick Riordans Buchserie über den Teenager Percy, der entdeckt, dass er ein Sohn des griechischen Gottes Poseidon und damit ein Halbgott mit Mission ist, spielt in den USA, denn wie jeder weiss sind die USA das Zentrum der Weltkultur und nicht mehr Griechenland. 

Und weil die griechischen Götter das auch wissen befindet sich ihr Wohnsitz, der Olymp, jetzt in New York. Das zeigt auch die interaktive Karte auf der Percy Jackson-website. Die Verlegung der griechischen Sagenwelt in die USA kommt den jungen amerikanischen Leserinnen und Lesern entgegen, denn warum sollten die auch etwas über Menschen oder göttliche Wesen lesen, die in Griechenland leben.

Riordan ist ein gebildeter Mensch. Seine Bücher sind voller Andeutungen und unterhaltsamer Parodie-Elemente. Vielleicht regen sie ja dazu an, sich auch mal das Original, die griechischen Sagen, zu Gemüte zu führen.

Mein Kommentar zu Riordans Weltenimport klingt etwas ironisch. So ist er auch gemeint. Immerhin schafft Riordan es aber nicht nur einzelne Personen aus einer Erzählwelt in die USA zu transferieren, sondern das ganze Personal und sogar Handlungsorte. Er nutzt das mythische Potential, das amerikanischen Orten innewohnt und kontrastiert teilweise sehr komisch die antike Sagenwelt mit der modernen Zivilisation. Insofern finde ich seinen Weltenimport durchaus überzeugend.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen