16.10.2013

Weltenimport 2: Die Welt der Bibel

Ein interessantes Phänomen: Amerikanische Autoren importieren Erzählwelten aus Europa und Asien nach Amerika, um sie ihren Lesern buchstäblich "näher" zu bringen. 





















Das Buch Mormon

Es ist umstritten, wer das Buch Mormon geschrieben hat. "Göttliche Öffenbarung" sagen die Mormonen, "Plagiat" und "Fälschung", bestenfalls "Historischer Roman" sagen die Kritiker. Die Idee hinter dem Buch, das im 19. Jahrhundert veröffentlicht wurde, ist, dass Hebräer ca. 600 v. Chr. per selbstgebautem Schiff durchs Mittelmeer und über den Atlantik nach Mittelamerika gelangt sind und dort, wie schon im Falle von Abrahams Nachkommen, zu großen Völkern wurden. Sogar Jesus selbst erscheint den Amerikanern aus dem nahen Osten (siehe Bild). Damit sollte wohl der Geltungsanspruch mormonischer Wahrheiten für Amerika unterstrichen werden.

Der wikipedia-Artikel zum Thema ist übrigens auffällig pseudo-kritisch und vemutlich von Mormonen verfasst. Überhaupt dominieren mormonische Quellen und Interessen dieses Thema im Internet sehr einseitig. Das Buch Mormon ist eben kein Roman, sondern in den Augen der Mormonen bzw. der "Heiligen der letzten Tage " eine göttliche Offenbarung, die dogmatisch verteidigt werden muss. 

Ein ganz anderes Bild vom Buch Mormon dagegen zeichnet die Einschätzung eines Ex-Mormonen, die man aber erst nach langer Suchworte-Kombiniererei findet.

Fazit: Sehr viel spannender als das Buch Mormon selbst scheint mir die detektivische Erforschung seiner Quellen zu sein. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen